Mit dem Herbstbeginn kommen wieder "haarige" Zeiten auf alle Tierbesitzer zu. Welcher Tierbesitzer kennt das nicht: der Fellwechsel ist im vollen Gange - die Haare fliegen meist büschelweise durch die Wohnung und das Bürsten scheint kein Ende nehmen zu wollen.

Warum glänzt das Fell nicht mehr ?

Das Zauberwort für ein schönes Fell- und Haarkleid heißt: Pflege. Das Ausmaß der Pflege ist von Gattung zu Gattung und Rasse zu Rasse unterschiedlich. Sie hängt u.a. von der Länge und Dichte des Fells, vom Alter des Tieres aber auch von Lebensgewohnheiten und vom Pflegeverhalten des einzelnen Tieres ab.

Da die Haut das größte "Organ" darstellt, sollte ihre Pflege nicht vernachlässigt werden. Fellpflege ist daher vor allem eine wichtige Voraussetzung, um Hautkrankheiten wie Juckreiz, Ausschläge, Ekzeme und Entzündungen zu vermeiden.

Was gehört zur Pflege dazu ?

Regelmäßiges Bürsten tut jedem Fell gut. Langes Fell sollte des Öfteren gekämmt werden. Je nach Fellqualität sollte der passende Kamm, die entsprechende Bürste und der notwendige Striegel verwendet werden. Auch der Besuch beim Tierfriseur bzw. Trimmer kann für manche Rassen unerläßlich sein. Pflegemittel gegen Verfilzung und Verklettung können hilfreich sein, sollten aber mit Maß eingesetzt werden.

Zum Thema Baden kann man Folgendes sagen: waschen oder baden Sie Ihr Haustier so oft wie nötig und so selten wie möglich. Verwenden Sie aber auf jeden Fall ein Shampoo, das speziell auf die Haut des Tieres abgestimmt ist. Die Haut Ihres Tieres unterscheidet sich erheblich von der Haut des Menschen. Damit die physiologischen Werte der Tierhaut erhalten bleiben, ist die Wahl des richtigen Shampoos wichtig.

Wenn Ihr Tier sich oft im Freien aufhält, untersuchen Sie das Fell natürlich regelmäßig auf Befall von Parasiten - die haben leider die ganze warme Jahreszeit Saison. Wichtig ist hier vor allem zu erwähnen, dass Zecken immer sofort entfernt werden sollten. Das funktioniert am besten mit einer so genannten "Zeckenzange" oder einem "Zeckenkulli", in dem man sie vorsichtig aus der Wunde herausdreht und nicht anzieht. Bitte kein zusätzliches Öl oder Ähnliches auf die Zecke auftragen! Sollte der Kopf in der Wunde verbleiben, sollte er am besten vom Tierarzt sorgfältig entfernen und anschließend die Wunde desinfiziert werden.

Zum Schutz vor Flöhen und Zecken gibt es moderne Spot-on, die problemlos und sicher Hunde und Katzen vor dem Befall schützen. Aber natürlich ist die Mitbehandlung der häuslichen Umgebung der Tiere auch nicht zu vergessen - die entsprechenden Präparate bekommen Sie natürlich in meiner Ordination !

Die richtige Ernährung

Einen besonders große Rolle im Haut- und Haarstoffwechsel des Tieres spielt eine artgerechte Ernährung. Handelsübliche Tiernahrung enthält in der Regel alle für das Tier notwendigen Nährstoffe, Vitamine und Spurelemente. Sollten Sie das Futter selbst zubereiten, so achten Sie auf eine ausgewogene Versorgung mit allen wesentlichen Ernährungsbestandteilen, die in Form von Futterzusätzen beigefügt werden können.

Hier möchte ich auch die leider oft vorkommende Problematik der Nahrungsmittelallergien- und Unverträglichkeiten ansprechen. In diesen Fällen stehen Haut- und Haarerkrankungen meist im Vordergrund und bedürfen einer speziellen Aufmerksamkeit. Meist ist die Verwendung eines entsprechenden allergiegerechten Futters, um symptomauslösende Nahrungsbestandteile zu meiden, die beste Alternative. In diesen speziellen Fällen ist aber eine ausführliche Beratung natürlich unumgänglich.

Erkrankungen von Haut und Haarkleid sind zu einem großen Teil durch eine veränderte Hautbeschaffenheit und gesteigerte Entzündungsneigung bedingt. Um den Haut- und Haarstoffwechsel ins Gleichgewicht zu bringen sind besonders essentielle Fettsäuren (EFAs), Vitamine und Zink notwendig.

EFA - essentielle Fettsäuren

EFAs sind in hohem Ausmaß mitverantwortlich für die Hautintegrität. Sie sind ein Grundbaustein der Zellmembran und für den Zusammenhalt und die Regulation des Wasserhaushalts der Haut verantwortlich.
Außerdem sind EFAs Grundsubstrat für enzymatische Prozesse, die zum Beispiel im Anschluß an Verletzungen oder Hautirritationen stattfinden (Bildung von Entzündungsmediatoren aus bestimmten FS).

Daher kann eine optimierte Fettsäureversorgung den Haut- und Haarstoffwechsel ganz bedeutend beeinflussen, was bei verstärktem Haarwechsel, übermäßigem Haarverlust, glanzlosem Haarkleid aber auch bei Schuppenbildung eingesetzt wird. Aber auch bei jeder Form von Hautirritationen, Juckreiz, Ausschlägen oder Allergien steht die verbesserte EFA-versorgung im Vordergrund.

Entsprechende Präparate werden einfach unters Futter gemischt, sind leicht zu dosieren und werden von den Tieren gern akzeptiert. Ich berate Sie gerne, um auch für Ihr Tier das passende Präparat zu finden!