Kaninchenzähne und falsche Ernährung

Kaninchenzähne – und wie falsche Ernährung krank macht

Da Zwergkaninchen Flo in letzter Zeit besonders langsam frisst, feucht ums am Kinn ist und jetzt auch noch richtigen Durchfall zeigt, wird er nun beim Tierarzt vorgestellt, der schwere Zahnprobleme auf Grund einer Fehlstellung diagnostiziert.

Wie kommt es nun aber zu diesen Zahnproblemen?
Manchmal sind diese Zahnfehlstellungen angeboren, was zu einer unregelmäßigen Zahnabnutzung führt. Dadurch entstehen oft unbemerkt Zacken an den Backenzähnen, die in Zunge oder Backenschleimhaut ragen und schmerzhafte Entzündungen verursachen. Das wiederum hindert das Tier an den notwenigen Kaubewegungen und es bevorzugt das leichter zu fressende Weich/Feuchtfutter - was schließlich durch eine Veränderung der Darmflora den schweren Durchfall verursacht.

Viel häufiger ist jedoch eine grundsätzlich falsche Fütterung Schuld. Da Kaninchenzähne permanent nach wachsen, müssen sie auch entsprechend durch ständiges Kauen und Mahlen abgerieben werden - und das wird hauptsächlich durch Heu erreicht.

Dadurch erklärt sich auch, warum Heu mit harten und festen Bestandteile als wichtigstes Grundnahrungsmittel unserer Kaninchen immer ausreichend zum Kauen zur Verfügung stehen muss. Seine Ballastsoffen sind außerdem für eine gesunde Verdauung beim Kaninchen unverzichtbar.

Zu einer ausgewogenen Ernährung gehört neben dem Heu natürlich auch Grünfutter wie Kräuter, verschiedene Gemüse- und Obstsorten. Diese darf aber nur frisch und trocken angeboten werden. Zu vermeiden sind alle blähenden Gemüsearten, wie z.B. Kohl. Als Nage- und Beschäftigungsmöglichkeit verwendet man frische Weiden-, Hasel- oder Obstbaumzweige an, frisches Trinkwasser wird in einer Nippeltränke angeboten.

Besonders wichtig ist auch, das typische Körnerfutter stark zu reduzieren- ein Esslöffel pro Kilogramm Körpergewicht reicht völlig aus und vermeidet ein frühzeitiges und krankmachendes Verfetten der Tiere. Denn dies gehört, neben den erwähnten Problemen mit den Zähnen, Durchfalls und Verfettung gemeinsam mit häufig auftretenden Blasensteinen, zu den häufigsten Erkrankungen die fütterungsabhängig sein können.


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